1. Dreikönigs-Ausstellung am 06.01.2002 in Landshut

Richter:     Rüden   - Svend Loevenkjaer (DK)

                   Hündinnen     - Carsten Lorenzen (D)

Die 1. Dreikönigsausstellung in Landshut/Kronwinkl am 06.01.2002 hat gerufen und wurde ein durchschlagender Erfolg! Also, unbedingt für 2003 vormerken!!!

Eine Vielzahl an Ausstellern ist dem Ruf zur Dreikönigsausstellung gefolgt, aber auch unsere Freunde aus dem benachbarten Ausland – und waren ebenso begeistert und beeindruckt! Sogar ein Paar aus Italien, das nur zum Zuschauen gekommen war, hat den weiten Weg nicht bereut und hat den Tag sehr genossen.

Die Qualität der meisten gemeldeten Hunde war erstklassig und durch die internationalen Meldungen bekam man einen Eindruck, wie es mit der Qualität unserer Neufundländer im In- und Ausland steht. Ohne weit zu reisen, konnten wir einen Blick über die Grenzen  werfen – und er war es wert, egal ob nach Belgien, Italien, Österreich oder der Schweiz. Natürlich mussten sich unsere deutschen Hunde nicht verstecken!

Solch eine Ausstellung hab ich noch nicht erlebt, obwohl es viele beeindruckende Ausstellungen in Deutschland gibt, die ein dickes Lob wert sind und von denen regelrecht geschwärmt wird – nun gibt es wieder eine von der Sorte. Der Rüden- und BOB-Richter Svend Løvenkjær hat am Ende öffentlich die Organisation gelobt, es sei die beste Show in Europa, die er in all den Jahren als Aussteller und Richter erlebt hatte. Na, das waren doch tolle Worte, aber er hat recht:

Angefangen hat es schon mit der Ankunft, aufgrund der guten Wegbeschreibung gab es schon mal kein Problem mit dem Finden des Ausstellungsgeländes. Der Parkplatz war sehr großzügig und man konnte unmittelbar vor der Halle parken. Noch nicht ganz aus dem Auto gestiegen, kam schon einer von vielen Helfern angeeilt und bot gleich seine Hilfe beim Hineintragen der ganzen Ausstellungsutensilien an. Erst leicht verblüfft, nahm ich das Angebot natürlich begeistert an – und so gelangte ich vom Parkplatz über einen überdachten Weg (wichtig bei nassem Wetter – jeder Hund kommt trocken und sauber an!) in die Halle, nur meine Julie an der Leine und den Rucksack auf dem Rücken. Den Ausstellungskäfig und alles andere hat "mein eifriger Helfer" mir bis zum gewünschten Platz gebracht. Sogar der Aufenthalt bei der Kontrolle des Impfpasses und Ausgabe der Unterlagen ließen ihn nicht von seiner Aufgabe abbringen. Suuuper!!! Auch ansonsten war der Service einmalig: Abfall und leider ein paar seltene Hinterlassenschaften mancher Vierbeiner wurde wie von unsichtbaren Händen immer gleich beseitigt. Stand man gerade am Anfang etwas suchend herum, wurde man von einem Helferlein gleich gefragt, ob er einem weiterhelfen könne.

Die Halle selbst war liebevoll und wunderschön geschmückt. Da waren wie zufällig Strohballen verteilt, dazwischen Tannenbäume und ab und zu lugte ein Plüsch-Neufi hervor. Viele, viele Bilder unserer Lieblingshunde schmückten die große Info-Theke und die Seitenwand davor. Insgesamt war die Halle auch sehr hell und übersichtlich – und geheizt, ohne Zugluft. Wie gewohnt hatte man auch wieder eine große Auswahl aus dem Neufundländer-Sortiment von Frau Seyfert. Auch gab es einen Los-Stand zugunsten des hiesigen Tierschutzvereines. Auch gab es die Möglichkeit, seinen Hund fotografieren zu lassen. Natürlich wurden auch die Hunde in den Ringen fotografiert – so haben wir evtl. im letzten "Bär" schon einige Fotos sehen dürfen.

Soviel ich mitbekam, hatten auch die Richter der Zuchtzulassung bis zum Schluss  alle Hände voll zu tun.

Die Organisation war bis ins Detail geplant: Schöne, große, helle Ringe. Der Boden war komplett trocken und rutschfest, ideal für Hund und Mensch. Alle Ringe hatten Vorringe, d.h. wie im Ehrenring versammelte sich jede einzelne Klasse zuerst dort und es wurde geprüft, wer fehlte. Dann erst lief jeder Hund einzeln in den Ring, drehte eine Runde und erst wenn er richtig in Position stand, durfte der nächste Hund einlaufen. Ein wunderschönes, beeindruckendes Bild, nicht das "normale Chaos" wie auf den meisten Ausstellungen, bis jeder seinen Platz gefunden hat! Die Richter (für die Rüden Svend Løvenkjær aus Dänemark und für die Hündinnen Carsten Lorenzen aus Deutschland) haben sich viel Zeit beim Bewerten der Hunde genommen, und eine Pause eingelegt, wenn im jeweils anderen Ring gerade platziert wurde. Für Deutschland untypisch gab es auch Baby-Klassen (3-6 Monate), die sehr gut angekommen sind. Die Kleinen sind aber auch zu niedlich. Natürlich ging es da noch nicht so ernst zu, wie bei den größeren. Aber auch hier sah man doch schon erhebliche Unterschiede – gerade für Besucher sehr eindrucksvoll, die ja oft meinen, Welpe ist Welpe. Nach den Baby-Klassen kamen die Jüngsten- und die Jugendklassen, die auch jeweils große Klassen waren, auch etwas ungewöhnlich, dass so viele Junghunde gemeldet werden. In der Championklasse Rüden traten 3 Rüden gegeneinander an und von den Hündinnen leider nur eine einzige. Auch bei den altverdienten Veteranen gab es jeweils nur 1 Meldung. Sehr rührend, aber sehr angemessen wurde "Twillin Gate Quenneth" von den internationalen Shows verabschiedet, der an diesem Tag seine Abschiedsvorstellung gab und sich nun in seinen verdienten Altersruhestand begibt. Alois Müller hat in so eindrucksvollen und rührenden Worten das Leben dieses Rüden beschrieben und auch, wie viel Quenneth an seine Kinder und Enkelkinder weitergab. Viele, die Quenneth aus seiner jüngeren, glanzvollen Zeit kannten, konnten sich die eine oder andere Träne nicht verkneifen und als Quenneth mit seiner Besitzerin Sandra Stockinger aus dem Ring kam, wurden sowohl er als auch sie geherzt und gedrückt. Ein wunderschöner Abschied aus dem Ring für einen tollen Rüden! Hoffen wir, dass er bei Sandra noch viele gute und schöne Jahre, zusammen mit seinen beiden Rudelkollegen, verleben darf.

Vor den Offenen Klassen kamen noch das Kinder- und das Juniorhandling. Klaus Rücker hat ja schon einige Routine darin, vor allem den Kleinsten alles zu erklären und war wie gewohnt sehr geduldig und liebevoll im Umgang mit unserem Ring-Nachwuchs. Es ist schon zu drollig anzusehen, wie die Allerkleinsten – so Auge in Auge mit ihrem Neufundländer – ihren Liebling vorführen, manchmal klappt's besser, manchmal noch recht holprig. Aber Spaß macht es ihnen doch allen und das ist doch die Hauptsache!

Die Offenen Klassen waren wieder sehr gut besetzt, sowohl bei Rüden wie auch bei den Hündinnen. Bei den Hündinnen fand es Carsten Lorenzen sehr schade, dass es nur 4 Platzierungen gab, so wies er eine Hündin auf den Ehrenplatz V5.

Beide Richter erläuterten ihre Entscheidungen gut verständlich und laut (ein Lob auf die Lautsprecheranlage) dem Publikum und den Ausstellern. So konnte man diese Entscheidungen gut nachvollziehen.

Zum BOB-Wettbewerb traten dann die beiden Jugendsieger "Fearless Bear's Zabor Always In Your Mind" und "Iisi-Bärli vom Elsterufer" und Bester Rüde "Fairweather's A Great Pretender" und Beste Hündin "Main Tickle Quickly Bewitched" (wer kennt die beiden nicht?) gegeneinander an. Sehr spannend, denn diese beiden stehen ja öfter zusammen im Ring bei der Entscheidung um das BOB und somit auch ihre Besitzer, das Ehepaar Salina. Allerdings hatte die Hündin, und somit auch Loredana, in letzter Zeit die Nase vor. Diesmal aber nicht, das BOB bekam "Fairweather's A Great Pretender" mit seinem Herrchen Giorgio zugesprochen.

Das kulinarische Wohl war, wie vorher schon angekündigt, schlicht und einfach toll. Es war für jeden Geschmack etwas dabei, auch ein Süßigkeitenstand für die kleinen und großen Schleckermäuler fehlte nicht. Man genoss sein Essen entweder direkt rund um die Ringe oder machte es sich an den Tischen bequem, von wo aus man jedoch das Geschehen in den Ringen verfolgen konnte.

Mir hat es dort sehr gut gefallen – aber nicht nur mir, wie ich mitbekommen habe. In unzähligen Gesprächen konnte ich hören, wie begeistert die Aussteller diesen Ort angenommen haben. Immer wieder hörte man "Ist das toll", "Keine kalten Füße", "Keine nassen und schmutzigen Hunde", "Nichts ist zugig", "1a Organisation" usw. usw. und ich konnte überall nur zustimmen, ging es mir doch genauso. Eine Ausstellung ideal für die Winterzeit, trockenen Fußes direkt vom Auto in die Halle, selbst wenn draußen nasskaltes Wetter herrscht. Der 06.01. war einer der kältesten Tage dieses Winters und trotzdem gab es innen angenehme, aber nicht zu warme Temperaturen (Neufis fühlen sich ja nicht sooo sehr wohl, wenn es zu warm ist), so wurden die Füße und Hände nicht kalt. Auch der Hallenschmuck bot etwas für's Auge. Es macht doch noch mal so viel Freude in einer netten Atmosphäre. Rundherum zufriedene Aussteller und Besucher, die bei der Menge an Neufundländern natürlich ihren Besitzern viele Fragen stellen und das kuschelige Fell streicheln konnten. Interessiert waren viele Besucher, aber auch Aussteller, wie viele Hunde für den Ring vorbereitet wurden. Gerade frische oder künftige Neufi-Besitzer interessiert die Fellpflege ja sehr, ist dies im alltäglichen Leben gerade ein wichtiges Thema. Zum Teil musste man sich, speziell ab mittags, regelrecht einen Weg durch die Interessierten bahnen, so groß war der Andrang. Es ist aber auch ein eindrucksvolles Bild, wenn ein ausgewachsener Neufi stolz auf dem Tisch steht und sich in seiner ganzen Schönheit präsentiert. Viele bleiben ja auch freiwillig auf den Tischen, wie man es öfter sieht, fast so, als wollten sie sagen "Seht Ihr mich?". Natürlich liegt es aber auch daran, dass sie so einen guten Überblick auf das ganze Geschehen haben – wissen wir doch alle, wie neugierig unsere Bären sein können...

Der Abschied fiel mir schwer und ich blieb hinterher zum Ausklang länger sitzen als geplant, die Atmosphäre des ganzen Tages war sehr angenehm und entspannend, es ging ruhig, fröhlich und ohne Hektik zu, alles klappte hervorragend, zufriedene Aussteller, zufriedene Besucher, zufriedene Richter und, ich denke, eine zufriedene Crew! Und zufriedene Hunde, denn es gab ja nicht nur das Drinnen – es gab ja auch die schöne, verschneite Landschaft vor der Halle, die zum Spazierengehen und Toben im Schnee einlud. Ich persönlich möchte mich für diesen Tag ganz herzlich bei der Organisation bedanken und bei den vielen Helfern, ohne die wohl nicht alles so reibungslos geklappt hätte. Man war Ausstellungsgast und fühlte sich als Gast – vielen Dank, Ihr habt da eine super Leistung hingelegt, die viele Mühe hat sich gelohnt! Was gibt es schönere und aussagefähigere Worte als die einer belgischen Ausstellerin: "Warum soll ich 100 oder 200 km zu einer Ausstellung fahren, wo es nicht so schön ist? Da fahre ich lieber 700 km, habe aber einen wunderschönen Tag bei lieben Leuten und tollen Hunden!". Könnte man eine Krone (statt eines Sterns) für diese Ausstellung vergeben, würde ich sagen, die erste hat sie sich verdient.

Auf die 2. Dreikönigsausstellung freue ich mich jetzt schon und kann diese nur jedem wärmstens ans Herz legen!!! Bis dann!?