Wie man seinen Welpen (v)erzieht
von A.N. Onym ("Newfoundland Posten"/DK)
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Dies ist eine sehr gute 4-teilige Artikelserie von A.N. Onym aus der dänischen "Newfoundland Posten", in welcher das Thema "Umgang mit Hunden" auf leicht ironische Weise, jedoch sehr treffend, behandelt wird wie man etwas beibringt oder nicht beibringt, oder wie man sich selbst etwas lernt, welches man sich nicht richtig denken kann...
Auch diese Übung ist ganz einfach und man schafft es leicht mit simpler Faulheit. Ein kleiner Schaden kann dennoch schon geschehen sein, indem man vermuten muß, dass der Welpe erst im Alter von 8 Wochen von der Mutter genommen wurde. Da kann es schon passiert sein, als der Welpe 4 Wochen alt war, welches leider nahezu strafbar ist.
Also wird vermutet, dass der Welpe mit 8 Wochen ankommt, und nun dreht es sich in all seinen Einzelheiten darum, dass er hiernach in den nächsten vielen Monaten dem Kontakt mit anderen Hunden und Welpen entgeht, und damit wird absolut jeder Kontakt gemeint. Hierbei verhindert der Welpe, sich in die schwierigen Hundesprache einzuüben, die er von der Mutter unglücklicherweise beigebracht bekommen hat, und sie nach und nach wieder zu vergessen. Es ist natürlich selbstverständlich, dass der Welpe sich von "gutmeinenden" Hundeschulen fernhalten soll. Dann ist man am Ziel. Der Welpe ist nun bereit, einen ganzen Teil von anderen Hunden mißzuverstehen, und selbst sagt er doch nichts Verständliches. Man bekommt nun die Chance, einer gewaltigen Hundeschlägerei beizuwohnen und kann dann darauf hoffen, dass es der Fremde ist, der als Knochenmehl endet.
Ein gelungenes Beispiel: Unsere Nachbarn wohnen auf einem Hof, und einen Teil des Jahres hatten sie einen Welpen, der eines Tages auf Streunen ging. Sie sahen ihn nie mehr. Kurze Zeit danach bekamen sie dann einen neuen Welpen, auf den sie dann besser aufpaßten. So gut, dass er tatsächlich nie weiter als 50 m vom Hof wegkam. Der Hund ist heute ein vergnügter Hund, der sehr freundlich gegenüber Menschen ist und gerne Gästen mit einem Holzschuh im Maul entgegenläuft. Wenn der Gast dann "das Geschenk" entgegennimmt, lächelt der Hund "ach so" nett mit all seinen hübschen Zähnen und trippelt dann davon, es ist nun einmal herrlich mit lieben Menschengästen. Aus einem oder anderen merkwürdigen Grund sind die Nachbarn heute davon gelangweilt, dass ihr nun älterer Hund absolut nicht in der Nähe von anderen Hunden sein kann.
Ein anderes gelungenes Beispiel, das darauf zielt, dass wir Menschen doch auch etwas Hundesprache lernen könnten. Z.B. wissen beinahe alle, ja selbst kleine Kinder, dass wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt, es bedeutet: "Ich bin froh und möchte gerne Kontakt haben." In X-Stadt hatte eine ältere und wahrscheinlich ganz freundliche Dame sich einen terrierartigen Welpen angeschafft, der natürlich gegen andere große, häßliche Hunde sorgfältig beschützt wird. Als der Welpe etwas älter geworden war, meinte die Dame, dass er nun gut klarkomme, um mit zum Metzger oder Kaufmann zu kommen, selbstverständlich an ordnungsgemäßer Leine und natürlich in der dazu eingerichteten Hundeecke plaziert. Hier steht der Hund dann alleine an seiner Leine und jedesmal wenn ein Kind vorbeikommt, wedelt er ausdauernd mit dem Schwanz und verlockt damit das Kind, eine Hand auszustrecken und schnapp. Die meisten Kinder weinen, weil es wehtut. Deswegen bekam dieser Hund eine kurze Lebenszeit, weil einige zimperliche Väter und Mütter ihren Kindern einen kurzen Besuch auf der Unfallstation nicht gönnten.
Nun gibt es ja auch ziemlich viele Menschen, die keinen Wert auf unnötige Hundeschlägereien legen. Und was machen sie dann? Ja, hoffentlich hat Ihr Welpe eine Mutter bekommen, die den Wurf erziehen mochte, und hoffentlich haben die Welpen im Wurf erlaubt bekommen, miteinander zu "reden", ehe man einen von ihnen, frühestens wenn er 8 Wochen alt ist, selbst übernimmt. Hiernach ist es wichtig, dass der Welpe ab und zu Kontakt mit anderen Hunden bekommt, gerne sowohl andere Welpen als auch erwachsene Hunde. Hierbei wird der Welpe seine Hundesprache erhalten und ausbauen, damit eine Schlägerei aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten gar nicht erst entsteht.
Wenn dann trotzdem ab und zu ein Streit entsteht, ist das oft darauf zurückzuführen, dass Hunde ja Rudeltiere sind und deshalb vielleicht sich deshalb in den Haaren liegen, um einen passenden Platz in der Rangordnung zu bekommen.
A.N. Onym
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Übersetzung: Margit Vogel |