Derzeitige Hundeproblematik

Derzeit herrscht große Verwirrung unter den Leuten, speziell unter den Hundehaltern, ausgelöst durch einige massive Angriffe von Hunden auf den Menschen. Dies ist natürlich immer sehr bedauerlich und schlimm. Endlich kam die Reaktion der Regierung auf dieses schon immer bestehende Problem zwischen Hunden und einigen von ihren Besitzer -, die lediglich das Ziel haben, eine Kampfmaschine oder Waffe zu besitzen, statt einen wesensfesten, charakterlich einwandfreien Gefährten bzw. Freund des Menschen. Leider schafft aber die Reaktion der Regierung neue Probleme, statt Lösungen: die Verordnungen der einzelnen Bundesländer, die nicht sonderlich überschaubar sind, weil total unterschiedlich. Außerdem sind einige Verordnungen absolut nicht tiergerecht, weil ein Hund dort nicht mehr artgerecht gehalten werden kann. Hunde müssen in einigen Bundesländern ab einem Gewicht von 20 kg nur noch an der Leine ausgeführt werden.

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Speziell bei Hunden wie z.B. unsere Neufundländer bedeutet dies, dass ein Welpe von ca. 4 Monaten nicht mehr von der Leine darf! Wie soll das gehen? Wie kann man in diesem Fall einem Welpen so den wichtigen artgerechten Umgang mit anderen Vierbeinern, mit fremden Menschen etc. lernen? So ein Welpe hat Schwierigkeiten, sich zu einem sozialverträglichen Hund zu entwickeln, weil er immer im Hintergrund die Leine/den Mensch als Rückhalt hat. Er hat keine Chance mehr, sich frei bewegen zu können, diese so wichtige Welpenneugier ausleben zu können, um dann flink wieder zum Besitzer zu laufen, wenn er unsicher ist und dort Schutz spürt. Wie soll er die wichtige Hundekommunikation lernen, wenn jeder Hund nur noch angeleint ist? Wie soll er lernen, dass man sich anderen Hunden gegenüber auch unterordnen muss, dass er nicht immer der Stärkere ist? Wie soll er so vieles lernen, wenn er nur noch an der Leine ist? Selbstverständlich muss ein Welpe an der Leine ordentlich laufen können. Aber doch nicht ausschließlich! Ich denke, hier wird ein neues Problem aus Panik heraus geschaffen, statt Lösungen zu bieten. Es ist ja nicht allein der Neufundländer, für den solche Verordnungen unangebracht sind.

Es werden doch schon seit Jahren von den Tierschutzverbänden, Tierärzten, Hundebesitzern und Organisationen, wie z.B. des VDH gefordert, endlich etwas zu tun gegen diese Machenschaften einiger weniger "Züchter" und "Besitzer" solcher unberechenbar gemachten Hunde. Jetzt wurde endlich etwas unternommen – es brauchte dazu erst den sehr tragischen Fall des kleinen Jungen aus Hamburg – allerdings ist dies leider nicht der richtige Weg. Natürlich kann man hier keinen Politiker im Einzelnen angreifen, aber wenn ich Fragen stellen dürfte, würde ich sie einem einzigen Politiker in sehr hohem Amt stellen:

 

Einige Gedanken, die sich verantwortungsbewusste Hundehalter über die derzeitige problematische Situation machen:

Ein Hund wird durch den Menschen zu dem gemacht, was er ist: entweder ein freundlicher, guter Kamerad und Familienhund, oder eine Waffe!

Der Mensch stellt das Tier in seinen Dienst, entweder als Suchhund bei vermissten Personen oder in Erdbebengebieten, um Menschenleben aufzuspüren und zu retten, oder als Drogenschnüffler am Zoll usw.

Nachzudenken gibt, dass wieder einmal der Mensch entscheidet, was lebenswert ist oder was getötet werden muss. Kriminelle Menschen haben Hunde zu "Kampfmaschinen" erzogen und herangezüchtet!

Wer ist denn nun an den schlimmen Hundeangriffen schuld? Der Mensch? Oder die Kreatur, die er sich gefügig gemacht hat?

Karin Thieme, Erlangen

 

Aus Wölfen wurden Hunde, friedliche und weniger friedliche. Durch die Zucht (wenn man hier von Zucht überhaupt sprechen kann) möglichst aggressiver Hunde wurde das negative Potenzial dieser ansonsten liebenswürdigen Vierbeiner herausgeschält. Hunde beißen, wenn sie von ihren "stolzen" Besitzern scharf gemacht werden, und geraten außer Kontrolle. Rechtfertigt das eine solche generelle Hatz auf alle Hunde? Was ist der wahre Grund, die Politikverdrossenheit, keine allzu großen wirtschaftlichen Probleme, kein Feindbild mehr? Der Feind ist nun neu definiert: der Hund!

Kitty Drescher, Drosendorf

 

Die Medien tun das ihre zu diesem Thema, und für so manchen Tier- bzw. Hundefeind ist das wie Öl auf das Feuer, indem auf Hund und Besitzer auf fast schon gemeine Art der ganze Frust abgeladen wird. Jeder Hund wird zur Bestie abgestempelt und am liebsten möchten diese "ehrbaren Mitbürger" alle Hunde abschaffen. Seltsamerweise geht man immer nur auf die Hunde los, keiner spricht von denen, die sie zu gefährlichen Waffen machen. Die sind doch die eigentlichen Verbrecher. Letztendlich ist immer der Hund der Leidtragende. Der Hund ist in der Regel das Produkt seines Besitzers.

Ein Beißer wird sicher nicht geboren, er wird durch gewissenlose, bösartige Erziehung durch den Menschen dazu gemacht.

Wir lassen uns nicht einfach mit verantwortungslosen, womöglich noch kriminellen Hundehaltern in einen Topf werden.

Hoffentlich legt sich diese Kampfhunde-Hysterie bald wieder. Als ganz normaler, ungefährlicher Hundebesitzer möchte man mit seinem Liebling wieder unangepöbelt Gassi gehen können.

R. und R. Mosburger, Nürnberg

Hat man sich schon mal Gedanken gemacht, dass mehr Verbrechen und Verletzungen an Menschen durch Menschenhand geschehen, als durch Hunde?

Natürlich ist es auch in meinem Interesse, dass Hunde, die durch ihre Besitzer zu aggressiven Tieren erzogen werden, in Gewahrsam genommen bzw. scharf kontrolliert werden. Aber ein Hund, der am Familienleben teilnimmt und von seinen "Menschen" Zuneigung erfährt, wird niemals ohne Grund einen Menschen anfallen. Außer natürlich, er würde angegriffen und bedroht.

Unser Enkelsohn (14 Monate) wächst mit bei uns und den anderen Großeltern mit Hunden (Dobermann, Husky, Watercollie) und einer Katze auf. Er liebt Tiere über alles. Unser Herrgott hat nicht nur uns, sondern auch die Tiere geschaffen. Und der Mensch soll mit den Tieren leben und sie nicht bekämpfen. Wer Tiere nicht mag, mag auch keine Menschen.

Hertlein, Dürrwangen

Sicher gibt es unvernünftige Hundehalter, genauso wie unvernünftige Fahrzeugführer. Wie viele Kinder lassen jährlich ihr Leben auf Deutschlands Straßen? Jedes ausgelöschte Leben ist hier wie da eines zu viel, aber zur Selbstjustiz gegen Autofahrer hat meines Wissens noch niemand aufgerufen.

S. Gabler, Breitenbrunn

 

Geschrieben von einer Besitzerin eines mittelgroßen Hundes:

 

 

Die Treue eines Hundes ist kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt, als die Freundschaft eines Menschen.

Konrad Lorenz

 

Weitere Informationen des VDH zu der allgemeinen Hundeproblematik finden Sie u.a. hier: vdh.jpg (1463 Byte)

 

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