Genetik - unverzichtbares Rüstzeug für jeden Züchter

 

Erbkrankheiten bei Hunden (und allen Lebewesen) scheinen sich nicht ausrotten zu lassen. Ob HD, ED, Augenerkrankungen, Epilepsie, Herzerkrankungen. Warum dies so ist, wird hier erklärt:

Züchterisch betrachtet verfügt ein Hund über zwei biologische Grundelemente: Phänotyp und Genotyp. Unter dem Phänotyp versteht man, was äußerlich sichtbar ist, also das Erscheinungsbild. Der Genotyp umfasst dagegen die Gene eines Hundes, die im Verborgenen im Inneren der Körper- und Keimzellen des Hundes sitzen. Die Konsequenz daraus ist, dass ein Hund, der äußerlich gesund und schön ist, durchaus Defektgene in sich tragen und somit Erbkrankheiten an seine Nachkommen vererben kann.

Vorsicht bei reiner Phänotyp-Verpaarung: Champion x Champion ergibt nur selten den nächsten Champion! Es können "ideale" Tiere geboren werden (Phänotyp), die Gene jedoch bleiben verborgen (Genotyp) und es können Krankheiten entstehen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, in der Hundezucht Elterntiere nicht nur nach ihren äußeren Merkmalen (Phänotyp) auszuwählen, sondern auch danach, wie sie sich vererben. Dabei sollte grundsätzlich nur mit Tieren gezüchtet werden, die selber gesund sind und deren Nachkommen ebenfalls gesund sind (oder aus einer gesunden Linie stammen).

Im Zweifel lautet die Empfehlung: Lieber auf den allerletzten Feinschliff im Äußeren der Hunde verzichten und dafür gesunde, vitale und wesensfeste Tiere züchten!

Die sicherste Methode Erbkrankheiten auszuschließen ist der DNA-Test. Hierbei werden Defektgene selber erkannt. Die Genuntersuchung ermöglicht eine gezielte Zuchtauswahl bereits beim Welpen. Leider ist diese Methode beim Hund noch relativ selten. Hinzu kommt, dass ein DNA-Test für jede Rasse neu erarbeitet werden muss. Einer der vielen DNA-Tests einer Rasse funktioniert also nicht bei einer anderen Rasse.

Entnommen aus "Hüfte, Ellbogen und kein Ende? Genetisches Rüstzeug für Züchter" der Pedigree-Züchterberatung

 

Welpen sind also immer ein "Überraschungspaket", die sich äußerlich wunderbar entwickeln (Phänotyp), deren Inhalt man aber meist nicht kennt (Genotyp).

 

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